Kurzutopien
Stefan Urs Billeter
Xaver-Alexander Taibert
Theoretischer Hintergrund
Krise: “Bezeichnet eine, über einen gewissen (längeren) Zeitraum anhaltende massive Störung des gesellschaftlichen, politischen oder wirtschaftlichen Systems. Krisen bergen gleichzeitig auch die Chance zur (aktiv zu suchenden qualitativen) Verbesserung.“ (Klaus & Klein 2018 )
Der Begriff kommt ursprünglich aus dem griechischen und bedeutet Entscheidung bzw. entscheidende Wendung (Duden. o.J.).
In den folgenden Ausführungen wird diese Definition beim Wort genommen. Das Resultat sind mögliche Wendungen mit teilweise utopischem Charakter.
Dabei berichten wir retrospektiv über einzelne Themen, welche in unserem Utopien von besonderer Bedeutung sind.
Die zugrunde liegende These:
Ohne wirtschaftliches Wachstum, sind soziale und demokratische Rechte in der Krise. Bleibt das Wachstum jedoch das Ziel staatlichen Handelns, wird die Krisendynamik unter ökologischen Gesichtspunkten verschärft (Graefe 2019: 16). Nach dieser Vorstellung sind die Krisen also ein unvermeidbarer Teil des Kapitalismus. Sie sind für den Kapitalismus sogar notwendig, da dessen Stabilität aus der, durch die Krisen notwendige Erneuerungsfähigkeit kommt (ebd.)
Es sind also grundlegend neue Konzepte zur Verhinderung der Krisen und Katastrophen von Nöten. Auch die Corona Krise lässt sich in diese Krisendynamik einordnen. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass durch die Schwerpunktsetzung in rein wirtschaftlichen Bereichen das entstandene Leid in Teilen verschärft wird. Wichtig ist, derzeit soziale Ansätze und gemeinwohlorientierte Prozesse in unserer Gesellschaft zu entdecken, zu erhalten und zu fördern.
Alleine schon die Herkunft des Wortes Krise zeigt uns, dass die Covid 19 Pandemie ein Zeitfenster geschaffen hat, in welchem es möglich ist, die notwendige Veränderung herbei zu führen.
Warum Utopien?
Um dabei festgefahrene Vorstellungen zu hinterfragen und neu zu denken, braucht es utopisches Denken. Durch das Darstellen von Utopien, ist es möglich, Ziele zu entwickeln und die eigene Fantasie zu wecken. Die Leser*innen können die jeweiligen Ansätze als Inspiration nutzen und selbst beginnen utopisch zu denken.
Darüber hinaus kann man durch den Bezug zur Gegenwart konkrete Handlungsmuster hinterfragen und gleichzeitig Antworten liefern. Diese sind natürlich sehr subjektive Idealvorstellungen, welche Spielraum für Abweichungen bieten.
Zudem ergibt das Format der Utopie die Möglichkeit, der pointierten Darstellung. Dadurch kann deutlich werden, was eine Abkehr von bisherigen Denkmustern und Verhaltensweisen zur Folge hätte.
Quellen:
Demirovic, Alex; Bader, Paulina; Becker, Florian; Dück, Julia 2011. VielfachKrise. Im finanzmarktdominierten Kapitalismus. Hamburg: VSA-Verlag
Duden. o.J.: Krise, die.Bibliographisches Institut Gmbh. URL: duden.de/rechtschreibung/Krise (Zugriff: 06.08.2020)
Graefe, Stefanie 2019. Resilienz im Krisenkapitalismus : wider das Lob der Anpassungsfähigkeit, Bielefeld: transcrip Verlag.
Schubert, Klaus; Klein, Martina 2018: Das Politiklexikon. 7. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.